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Oman im März 2020 – Einführung

Nach unserem Urlaub im Herbst 2019 konnten wir uns lange nicht entscheiden, wohin wir im Frühling 2020 reisen wollten. Das Urlaubsziel sollte nicht den finanziellen Rahmen sprengen, aber auch nicht wochenlange Recherchen mit sich bringen. Schließlich hatten wir uns aus Gründen der Bequemlichkeit für Israel entschieden und auch schon passende Flüge herausgesucht (wir waren ja schon ein paar Mal dort gewesen und wissen, wo die fotografischen Hotspots liegen). Eine kurze Suche nach Unterkünften zeigte dann leider, dass die Übernachtungspreise sehr stark angezogen hatten, weshalb wir Israel wieder verwarfen. So kam es, dass wir uns für eine weitere Reise in den Oman entschieden – schließlich wissen wir nach drei Reisen auch hier, wo die Fotospots liegen.

Anfang Februar buchten wir also Flüge, Hotel und Mietwagen; die Anzahl der Corona-Fälle in D lag zu diesem Zeitpunkt bei 13. Der Zeitpunkt des Abflugs Mitte März kam langsam näher und so stieg auch die Anzahl der Infizierten in D immer weiter an – zu Beginn noch sehr langsam, ab Anfang März jedoch deutlich schneller. Nach und nach fingen auch einige Länder an, Einreiseverbote für Touristen zu verhängen. Nach Israel hätten wir z.B. zum Zeitpunkt der angedachten Reise nicht mehr einreisen dürfen. Natürlich machten wir uns Gedanken darüber, ob wir nun fliegen sollten oder nicht und entschieden uns letztendlich dafür, tatsächlich zu fliegen.
Wer hätte zu diesem Zeitpunkt gedacht, dass die Dinge sich so entwickeln, wie sie zum momentanen Zeitpunkt sind. Aber der Reihe nach:
Am 13.3. starteten wir in unseren Urlaub – Anzahl der Corona-Fälle in D: ~3700, im Oman: 13.
Der Flieger in Frankfurt hatte Verspätung, weshalb wir den Anschlussflug in Muscat verpassten und eine Nacht vor Ort verbringen durften. Die Organisation im Flughafen von Muscat war etwas chaotisch, da sehr viele Passagiere aus anderen Maschinen auch Schwierigkeiten hatten und man uns deshalb erst einmal vergessen hatte. Auf Nachfrage kümmerte man sich schließlich doch um uns und brachte uns in ein nahegelegenes Hotel. Leider konnten wir das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen nicht nutzen, da wir sehr früh zurück an den Flughafen mussten, um unseren Flieger nach Salalah zu bekommen. So kamen wir schließlich am 14. März zur Mittagszeit in unserem Hotel an.

Schickes Hotel für eine Nacht ;-)

Schickes Hotel für eine Nacht 😉

Wir informierten uns natürlich auf allen möglichen Internetseiten über das globale Geschehen und lasen noch am Ankunftstag, dass ab 18. März keine Touristen mehr in den Oman einreisen durften. Diejenigen, welche schon im Land waren, durften jedoch bleiben – wir freuten uns, dass wir es rechtzeitig in den Oman geschafft hatten. Ab 17. März (Dienstag) wurde die Lage etwas heikler, denn die EU machte ihre Außengrenzen dicht. Wir sagten uns, dass sie uns aber auf jeden Fall wieder reinlassen würden und waren noch nicht wirklich beunruhigt. Das kam erst, als wir hörten, dass einige Länder komplett dicht gemacht hatten und keine Flugzeuge mehr fliegen ließen und dass generell der Flugverkehr immer weniger wird aufgrund der gesunkenen Nachfrage. Berichte über Rückholaktionen und die Tagesschau wurden mit Besorgnis gelesen/geschaut. Da wir nicht als Pauschalurlauber unterwegs waren, wusste eigentlich niemand, dass wir im Land waren. Durch Zufall haben wir von der Krisenvorsorgeliste, der ELEFAND-Liste (Elektronische Erfassung von Deutschen im Ausland), gelesen und uns dort gleich registriert. Außerdem haben wir direkt an das deutsche Konsulat im Oman geschrieben, nach dem Motto „Wir sind übrigens im Land – nur dass ihr Bescheid wisst“. Hier kam auch recht schnell eine Antwort, und wir waren bis nach unserer Rückkehr nach Deutschland regelmäßig mit einer Botschaftsangestellten in Kontakt.
Ab dem 19.3. (Donnerstag) waren wir regelmäßig im Flughafen (der zum Glück nicht weit entfernt und nur wenig frequentiert war), um uns zu erkundigen, wie lange Oman Air denn noch fliegt (konnte uns natürlich keiner sagen) und wie es denn mit einer Umbuchung aussieht (diese sollte zu diesem Zeitpunkt um die 400 Euro kosten). In der Zwischenzeit hatte auch der Oman Maßnahmen ergriffen, obwohl es erst etwa 40 Infizierte gab. Auch hier wurden u.a. die Malls und Sehenswürdigkeiten geschlossen, der öffentliche Nahverkehr eingestellt und Gruppentreffen verboten. Im Supermarkt reinigten Angestellte die Griffe von Einkaufswägen und -körben vor der Verwendung und an der Ausgabe der Backwaren und warmen Theke trugen die Angestellten Masken und Handschuhe. Was unsere Beunruhigung noch verstärkte, war ein Artikel in einer englischsprachigen omanischen Zeitung darüber, dass das omanische Tourismusministerium Touristen dringend empfahl, das Land baldmöglichst zu verlassen.

Social Distancing in einem Supermarkt in Salalah

Social Distancing in einem Supermarkt in Salalah

Am 22.3. (Sonntag) hatten wir uns schließlich dazu entschlossen umzubuchen und zwar auf den 25.3. (Mittwoch). Das war zwar nur 2 Tage früher als ursprünglich geplant, aber wir wussten ja nicht, ob es nicht doch für was gut ist. Außerdem wurden die Inlandsflüge von sechs pro Tag auf einen reduziert – so hätten wir immer noch etwas Puffer, falls es doch Anschlussprobleme geben sollte. Einen Tag vor unserem neuen Abflugtermin wurde dann bekannt gegeben, dass ab Sonntag, 29.3., keine internationalen Flüge mehr gehen würden.
Der Rückflug verlief ohne Probleme. Bei unserer Ankunft in Frankfurt am 26.3. hatten wir eigentlich mit Gesundheitsscreenings gerechnet, aber es waren bei Passkontrolle und Gepäckbändern nur Markierungen auf dem Boden, damit man Abstand hält, und es gab entsprechende Durchsagen. Die Anzahl der Corona-Fälle in D lag nun bei ~44000, sie hatte sich also während unseres Urlaubs knapp verzwölffacht; im Oman waren die Infektionen inzwischen auf 109 gestiegen!

Social Distancing am Frankfurter Flughafen

Social Distancing am Frankfurter Flughafen

Als wir bei unserem Parkplatz etwas außerhalb von Frankfurt ankamen, bot sich ein gespenstiges Bild: Auf dem Parkplatz, auf dem sonst rund 300 Autos stehen, standen nur noch etwa 30.

Nur noch wenige Autos auf unserem Urlaubsparkplatz

Nur noch wenige Autos auf unserem Urlaubsparkplatz

Dass auf der Autobahn nun weniger los sei, haben wir auf der Heimfahrt eigentlich nicht feststellen können. Dafür war der Besuch im Supermarkt – wir brauchten ja etwas zum Frühstücken und für die nächsten Tage – etwas befremdlich: Security am Eingang, damit sich nur eine bestimmte Anzahl von Personen darin aufhält, das Klopapier wie vor unserer Abreise immer noch leer, die Nudeln weiterhin sehr ausgedünnt vorhanden, kein Mehl im Regal und der Brotbackautomat abgebaut. Dafür war nun die Kassiererin hinter einer Plexiglasscheibe.