Rebhuhn, Grey Partridge, Gray Partridge, Perdix perdix, Perdrix grise, Perdiz Pardilla wasserbock_mk4_44198 Blaumeise_7D2_020110
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Oman 2020 – Neue Arten

Da dieser Trip bereits unsere vierte Reise in den Oman war, hatten wir im Laufe der Zeit schon viele der dort vorkommenden Arten vor die Linse bekommen. Doch wie jeder Fotograf weiß, gleicht kein Besuch dem anderen, auch wenn man zur gleichen Zeit am gleichen Ort ist. Dies hat sich auch bei der jetzigen Omanreise wieder gezeigt!

Unsere letzte Reise nach Salalah lag ziemlich genau 2 Jahre zurück – seitdem hat sich einiges verändert: Den größten Einfluss hatte der Zyklon Mekunu, der Ende Mai 2018 die Dhofarregion rund um Salalah getroffen hat; es war der zweitheftigste Sturm seit 1959.
Das Gebiet rund um Al Mughsail wurde hierbei deutlich verändert: Die Straße, die am Meer entlang führte, wurde zerstört, und die kleinen Pools im Wadi sind nun eine große Wasserfläche mit Meereszugang. Die Vegetation, in der sich gerne Rallen und Zwerg- und Chinadommeln aufhielten, wurde fortgespült und ist noch nicht wieder nachgewachsen.


Die Lagunen von Raysut gibt es in ihrer damaligen Form ebenfalls nicht mehr. Hier wurde der Sandstrand komplett weggespült, und die kleinen Tümpel im „Hinterland“ sind ausgetrocknet.
Bei dem Khwar Rawri wurde ebenfalls ein Teil des Strandes weggespült, wodurch ein Meereszufluss entstand, der im Khwar zu einem Einfluss der Gezeiten führt und das Süßwasser in Brackwasser umgewandelt hat.
Diese Änderungen führten dazu, dass das Fotografieren überall sehr viel schwieriger bis unmöglich wurde, da sich die Arten, die man dort finden konnte, aufgrund der geänderten Lebensbedingungen nicht mehr finden lassen.
Der Ad Dahariz-Park in Salalah, in dem man viele Singvögel beobachten konnte und in dem 2018 ein Schmarotzermilan gebrütet hat, wurde – aus unbekannten Gründen – dem Erdboden gleich gemacht.

Für die Mülldeponie hat man schon einige Jahre eine Genehmigung benötigt, um dort Adler und Störche fotografieren zu können. Doch man konnte am Ende des riesigen Geländes durch den kaputten Zaun fahren und sich so unbemerkt auf das Gelände schleichen. Inzwischen wurde der Zaun auf mehreren Kilometern Länge repariert, so dass dies nicht mehr möglich ist; des Weiteren haben wir auch bei unserem einzigen Besuch dieses Gebiets gar keine Adler entdecken können.
Die Kläranlage direkt daneben war aus fotografischer Sicht ebenfalls uninteressant, da sich kaum Vögel auf dem gelände befanden. Insgesamt wird in dem Industriegebiet sehr viel gebaut, was sich natürlich nicht positiv auf die gesamte Tierwelt auswirkt.
Außerdem waren dieses Frühjahr irgendwie auch weniger Singvögel zu finden. Hinzu kam, dass das Wetter ganz anders war als sonst. Normalerweise gibt es im Oman eigentlich eine Gut-Wetter-Garantie mit strahlend blauem Himmel (den man gar nicht immer möchte 😉 ), doch diesmal war der Himmel fast jeden Tag wolkenverhangen (-> weißer Himmel), und es war fürchterlich schwül, was wir so von den vorherigen Besuchen nicht kannten. Ursprünglich wollten wir auch einige Orte in der Wüste aufsuchen, was wir jedoch am Anfang des Urlaubs aufgrund der unklaren Situation mit dem Rückflug nach hinten verschoben hatten, anschließend gab es eine dreitägige Unwetterwarnung mit Starkregen, was wir in Salalah dann auch miterleben konnten, und schließlich hatten wir keine Zeit mehr.

Trotz der diesmal etwas ungünstigen Umstände haben wir einige Arten fotografieren können, die wir vorher nur von Weitem gesehen hatten oder von denen wir bisher eher schlechte Belegbilder machen konnten bzw. die ein Lifer für uns darstellten.

Der Urlaub startete ganz gut mit einem Lifer: Der Weißbrust-Kielralle (Amaurornis phoenicurus). Auf ebird.org hatten wir gelesen, dass sich 1-2 Individuen bei Ain Hamran aufhielten. Tatsächlich haben wir ein Exemplar bei unserem ersten Besuch vor Ort entdecken können. Bei späteren Besuchen und Versuchen, die Ralle besser abzulichten, haben wir sie nicht mehr gesehen. Am gleichen Tag ging es weiter zu einer Stelle, an der die Chancen für Sokotragimpel (Rhynchostruthus socotranus) ganz gut sein sollten. Bei unserer Ankunft konnten wir gleich 2 Exemplare entdecken, die aber schnell wegflogen. Wir waren noch öfter an dieser Stelle und konnten immerhin einmal weitere Bilder von dieser hübschen Art machen.


Unsere pelagic tour war diesmal leider nicht von viel Erfolg gekrönt. Alle Vögel blieben mindestens 50 m entfernt, so dass wir die Bootstour auch etwas früher beendeten. Immerhin flog auf dem Rückweg ein Maskentölpel (Sula dactylatra) über das Boot. Der Foto wurde hochgerissen und ein brauchbares Bild blieb übrig – das reicht ja aber auch 😉
Obwohl wir schon so oft am Tawi Attair nach dem Jemengirlitz (Crithagra menachensis) geschaut haben, war es uns bisher noch nicht gelungen, diese Art einigermaßen vor die Linse zu bekommen. Auch diesmal unternahmen wir drei Anläufe, doch es blieb schwierig, da sich die Vögel, wenn sie denn in akzeptabler Entfernung auftauchten, meistens in dicht beasteten Büschen umherhüpfen und man selten ein freies „Schussfeld“ hat. Eine positive Überraschung hatten wir auf dem Rückweg vom Tawi Attair, als wir in unmittelbarer Umgebung eine Lerche erst hörten und dann entdeckten: Die Buschlerche (Mirafra cantillans), ein Lifer für uns. Diese tat uns den Gefallen und suchte sich ihre Singwarte in der Nähe unseres rollenden Tarnzeltes.
Ein weiterer Lifer waren die Coromandelzwergenten (Nettapus coromandelianus), die wir ein gutes Stück vom Ufer entfernt am East Khwar entdeckt haben.