Schmuckreiher, Snowy Egret, Egretta thula, Aigrette neigeuse, Garceta Nívea Schneesperling, Schneefink, Snow Finch, White-winged Snow Finch, Montifringilla nivalis, Niverolle alpine, Niverolle, Gorrión Nival, Gorrión Alpino Schwarzhalstaucher, Black-necked Grebe,  Podiceps nigricollis
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Flughühner an der Tränke

von Mathias Schäf

In der Westpaläarktis kommen 5 Flughuhnarten regelmäßig vor – lässt man das selten periodisch auftretende Steppenflughuhn (Syrrhaptes paradoxus) der innerasiatischen Steppen außen vor. Weltweit gibt es 16 Arten. Flughühner bevorzugen als Lebensraum wüsten- und steppenartige Gebiete. Die taubengroßen Vögel sind in ihrem Lebensraum aufgrund des meist sandfarbenen Gefieders gut getarnt, aus der Nähe betrachtet offenbart sich jedoch oft ein erstaunlich buntes Federkleid.

Flughühner sind in der Lage, auch sehr aride Gegenden zu besiedeln. Dies hat den Vorteil, möglichen Prädatoren auszuweichen, geschützt zu brüten und die Jungen aufzuziehen. Der Nachteil liegt auf der Hand – Wassermangel. Dieses Problem lösen die Vögel, indem sie weit entfernte Tränken besuchen. Diese können bis zu 100 Kilometer vom Brutplatz entfernt sein. Der Besuch der Tränken erfolgt meist zu festen Zeiten in den Morgen- und Abenstunden. Hier treffen die Vögel in der Regel in Gruppen ein und kündigen sich durch charakteristische Flugrufe an. Am Wasser sind die Flüghuhner vorsichtig, aber meist nicht scheu.

 
 
 
 
 
 
  
 
 
 
 
 
 

Zur Brutzeit transportieren die Vögel Wasser für den Nachwuchs in ihrem Brustgefieder. Durch Tränken der Federn in Wasser saugen diese sich voll, ähnlich einem Schwamm. Dadurch können die Flughühner bis zu einem Drittel ihres Eigengewichtes an Wasser aufnehmen und zum Nest transportieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diese Wasserstellen bieten oft gute Foto- und Beobachtungsmöglichkeiten. Bei unseren Reisen in die Negev-Wüste in Israel konnten wir an solchen Tränken bereits alle fünf dort vorkommenden Flughuhnarten beobachten.

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Kronenflughuhn (Pterocles coronatus) ist mit geschätzten 200 Brutpaaren die seltenste Flughuhnart in Israel. Am schwierigsten zu beobachten ist jedoch das Wellenflughuhn (Pterocles lichtensteinii), das einsame Wadis bewohnt und nur in der späten Dämmerung an der Tränke erscheint.

 

 

 

 

 

 

 

Neben diesen beiden Arten kommen noch das Tropfenflughuhn (Pterocles senegallus) sowie Sandflughuhn (Pterocles orientalis) und Spießflughuhn (Pterocles alchata) in Israel vor. Die letzten beiden Arten lassen sich auch in Spanien und im nördlichen Afrika beobachten.