Bootstour auf dem größten See Südafrikas
Während unserer rund dreiwöchigen Reise durch Südafrikas Provinz KwaZulu-Natal verbrachten wir auch einige Tage in St. Lucia. Diese recht touristische Kleinstadt ist ein optimaler Ausgangspunkt, um den Nationalpark „iSimangaliso Wetland Park“, der zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört, zu erkunden. Der Nationalpark umfasst Feucht- und Küstengebiete und besteht aus vielen kleinen Schutzgebieten mit subtropischer bis tropischer Vegetation. In den Feuchtgebieten leben die größten Krokodil- und Flusspferdbestände Südafrikas. Im Zentrum des Parks befindet sich der St. Lucia-See mit einer Länge von 40 Kilometern und einer Breite von bis zu 21 Kilometern; damit ist er der größte See Südafrikas.
Wir waren in der Lake St. Lucia Lodge untergekommen und unser Vermieter Andre empfahl uns, eine Bootstour zu Krokodilen und Flusspferden mit dem Anbieter Shoreline zu unternehmen, da hier max. 15 Personen auf einem Boot mitfahren. Er reservierte für uns Plätze für den nächsten Nachmittag, doch aufgrund des gemeldeten schlechten Wetters baten wir ihn, die erste Fahrt für den darauffolgenden Tag zu buchen. Um 7:30 ist das beste Licht zwar schon vorbei (Sonnenaufgang war etwa um 5:30), aber es ist auf jeden Fall noch besser als zur Mittagszeit.
An besagtem Morgen war es um 7:30 noch bewölkt, was wir aus fotografischer Sicht nun nicht so schlimm fanden. Hocherfreut stellten wir fest, dass wir das Boot für uns alleine hatten.
Unser Skipper Dennis war ebenfalls ornithologisch interessiert, weshalb wir viel Zeit an spannenden Stellen verbringen konnten. Mit „normalen“ Touristen an Bord wäre es z.B. kaum möglich gewesen, sich mehr als 15 min an der Kolonie der Goldweber aufzuhalten.
Die ornithologischen Highlights der Tour waren jedoch der Weißrückenreiher, der zu den Nachtreihern gehört und deshalb tagsüber nur schwer zu finden ist, und die Binsenralle, die nur selten außerhalb der Ufervegetation anzutreffen ist.
Wir hatten ja auf etwas „Action“ bei den Flusspferden gehofft, wie z.B. das „Gähnen“, das wir schon auf so manchem Foto gesehen hatten. Doch wir haben gelernt, dass die Chancen dafür nachmittags sehr viel besser stehen, wenn die Tiere, die nachts an Land grasen, langsam aktiver werden. Morgens/tagsüber stehen sie eher träge im Wasser herum.