NeuMathias

Wien & Neusiedler See

von Mathias Schäf

Ende März und Ende April 2014 verbrachten wir jeweils eine Woche am Neusiedler See und ein paar Tage in Wien. Der Zeitraum unserer ersten Reise war so gewählt, dass der Termin mitten in der Balzzeit der Rohrdommel liegen sollte. Uns wurde von einer Stelle im Seewinkel berichtet, wo einem die schönen Reiher „fast bis ins Auto“ laufen würden. Da wir schon einige sehr schöne Aufnahmen von dort gesehen hatten, wollten wir dieses Schauspiel mit eigenen Augen sehen und idealerweise natürlich auch im Bild festhalten. Abend für Abend besuchten wir besagte Stelle, von der Rohrdommel jedoch keine Spur.

Im Gespräch mit einem Fotokollegen fanden wir heraus, dass die Dommel und ihr Fotografengefolge dem Jagdpächter wohl ein Dorn im Auge war er „schon dafür sorgen würde, dass sich das im nächsten Jahr nicht wiederholt“. Mit Erfolg, wie sich herausstelle: Statt der Rohrdommeln ohne Scheu vor Fahrzeugen stand nun ein mobiler Hochstand vor Ort. Einen herzlichen Dank an den umsichtigen Zeitgenossen. Vorbildlich! Weitere Worte erspare ich mir an dieser Stelle…

Ende April statteten wir den Wiener Hamstern einen kurzen Besuch ab und fuhren im Anschluss weiter zum Seewinkel, nicht jedoch ohne vorher mit sehr netten und überaus hilfsbereiten Kollegen aus Wien in der Lobau auf Makrotour zu gehen. Das hat wirklich viel Spaß gemacht, nochmals besten Dank dafür ;-). Auch am Neusiedler See spielten die kleinen Motive eine große Rolle. Wir nutzten die ungewohnt windstillen Tage mit viel Morgentau, um am Einser Kanal nach Makromotiven zu suchen. Es ist unglaublich, wie viele Motive sich dort auf kleinstem Raum entdecken lassen.

Ein paar Vögel durften selbstverständlich auch nicht fehlen! Welche wir gefunden haben, könnt ihr euch im Special Österreich 2014 anschauen.

Bären in Finnland

Vom 27.07. bis 08.08.2014 machten wir zusammen mit Marco Hoffmann und Sascha Rösner eine Reise nach Finnland. Unser Hauptaugenmerk lag auf dem Europäischen Braunbär, wir hatten bei einem Sonderangebot zugeschlagen und uns eine Woche lang bei Ari Sääski eingebucht. Stark wechselnde Wetterverhältnisse und sehr warme Temperaturen machten die Ansitzfotografie sowohl fotografisch anspruchsvoll als auch körperlich anstrengend. Nichtsdestotrotz war es sehr faszinierend, als wir die ersten wilden Braunbären aus unserem Versteck heraus beobachten konnten. Meist kamen die Bären zu fortgeschrittener Uhrzeit und so war es an der Tagesordnung, die HighIso-Fähigkeiten unserer Kameras ausgiebig zu testen. Wenn man an die Zeit analogen Filmaterials zurückdenkt, erscheint es nahezu utopisch, Isowerte jenseits der 2000 zu benutzen – heute ist das kein Thema mehr.

Die erste Woche verbrachten wir die kompletten Nächte in den Bärenhütten, tagsüber vertrieben wir uns die Zeit mit dem Fotografieren von Eichhörnchen oder suchten uns Makromotive im Wald. Sofern man sich nachts für eine Ansitzhütte am See entschieden hatte, konnte man sich mit Möwen, Krähen oder Schellenten die Wartezeit auf die Hauptakteure verkürzen. Nach der Woche bei den Bären fuhren für die restlichen Tage in Richtung Norden auf der Suche nach Unglückshähern und anderen Motiven.

Auch den Vielfrass, der zusammen mit dem in Südamerika lebenden Riesenotter zu den größten Vertretern unter den Marderartigen zählt, bekamen manche von uns vor die Linse. Einige Bilder dieser Reise kann man sich im Special Finnland 2014 anschauen