NeuChristine

Amphibienzeit

Das kennt wahrscheinlich jeder Fotograf: Das neue Jahr hat begonnen und man überlegt sich, was man dieses Jahr alles fotografieren möchte. Einige Dinge davon lassen sich einfach realisieren, andere sind schon etwas schwieriger. Auf meiner Wunschliste standen bzw. stehen dieses Jahr unter anderem Amphibien, da ich diese bisher noch kaum vor die Linse bekommen habe.
Etwa Mitte März tauchten die ersten Amphibienbilder in den Fotoforen auf und auch ich begab mich zu den mir bekannten Gewässern. Noch konnte ich jedoch keine Frösche oder Laich entdecken. Ein paar Tage später besuchte ich die Stellen noch einmal und sah überall Laichballen, aber keine Frösche mehr. Mist, die Grasfrösche hatte ich wegen einer 3-tägigen Geschäftsreise verpasst.
Zur gleichen Zeit mailte ich verstärkt mit Sandra Panienka, der AK-Leiterin Amphibien & Reptilien des NABU Heidelberg. Da auch sie sehr gerne fotografiert, beschlossen wir, gemeinsam loszuziehen. Nach einer ersten Erkundungstour am letzten Wochenende, brachen wir gestern zu einem Tagestrip auf, der sich wirklich gelohnt hat. Wir entdeckten den ersten Laubfrosch sowie den ersten Fadenmolch des Jahres und auch die ersten Gelbbauchunken waren bereits in den Gewässern zu finden. Außerdem sahen wir einige Erdkröten, Wasserfrösche und Bergmolche und fanden sogar noch einen verspäteten Grasfrosch.

 

Weil am Rhein

Letztes Frühjahr haben wir bei einem befreundeten Fotografen, Ralph Martin, schöne Bilder von Wasservögeln auf der Homepage entdeckt, die in Frankreich aufgenommen worden waren. Wir haben ihn daraufhin angeschrieben, um zu fragen, wo genau er die Aufnahmen gemacht hatte. Wir erfuhren, dass es bei Weil am Rhein eine Stelle gibt, an der sich im Winter alle möglichen Wasservogelarten einfinden. Leider war es zu der Zeit bereits März und die interessanten Arten waren weggezogen. Wir nahmen uns jedoch vor, im nächsten Winter (der ja nun auch schon wieder hinter uns liegt) selbst einmal runter zu fahren, um dort zu fotografieren.
Ende Dezember 2011 sind wir also das erste Mal in das Dreiländereck (Deutschland – Frankreich – Schweiz) gefahren. Mathias hatte sich vorher bei ornitho.de sowie einem befreundeten Ornithologen, Daniel Kratzer, über die gerade anwesenden Arten informiert und es sah recht vielversprechend aus.
Früh morgens ging es los und nach etwas Suchen hatten wir dann auch die richtige Stelle gefunden. Diese liegt auf der französischen Rheinseite an der Dreiländerbrücke und besteht aus einem längeren „Strandabschnitt“ im Süden und kleinen Anlegern im Norden. Bei unserer Ankunft fanden wir viele Schwäne, Lachmöwen, Stock- und Tafelenten. Von den erhofften Arten wie Moorente oder Spießente war jedoch weit und breit nichts zu sehen. So verbrachten wir diesen Tag damit, die etwas häufigeren Arten zu fotografieren, was auch sehr viel Spaß machte. Als wir gerade einpacken wollten, näherten sich schließlich noch ein weiblicher Gänsesäger und eine weibliche Spießente, sodass wir doch noch etwas „Außergewöhnlicheres“ vor die Linse bekamen.
Mathias fuhr im Januar ein weiteres Mal mit einem Freund in den Süden und hatte an diesem Tag das Glück, dass eine Moorente anwesend war und auch die Kleine Bergente, die beim ersten Mal immer im Schatten unter einem Anleger dümpelte, sich nun mal im Licht präsentierte.
Wir beide fuhren erst am Faschingsdienstag noch einmal gemeinsam runter. Leider zeigten sich auch diesmal nicht die erhofften Arten, die sich noch 2 Tage zuvor laut Internet an dieser Stelle aufgehalten haben sollen. Trotz dieser kleinen Enttäuschung hatten wir auch diesmal wieder viel Spaß. Immerhin waren anstatt der Tafelenten nun sehr viele Reiherenten anwesend und auch ein paar Haubentaucher hatten sich eingefunden.
Wir werden sicher auch im nächsten Winter an dem ein oder anderen Tag runter ins Dreiländereck fahren unnd unser Glück mit den selteneren Entenarten versuchen.